Teil 2: Krisen, Kriege, Konsum – Das schwarze Gold im Stresstest (1979–heute)

Dieser Beitrag knüpft inhaltlich an Teil 1 an und gibt eine grobe Zusammenfassung der Öl-Entwicklung der letzten 100+ Jahre wider.
Zu einigen Ereignissen folgen noch eigene Beiträge, die die doch etwas komplexen Themen etwas vertiefen…

1979–1988: Revolution im Iran, Krieg am Golf

1979: Der Schah im Iran wird gestürzt, die Islamische Republik entsteht. Die Produktion fällt dramatisch. Kurz darauf beginnt der Iran-Irak-Krieg, und beide Seiten attackieren Öltanker. Der Westen reagiert mit Kriegsschiffen, um die Ölversorgung zu sichern. Die zweite Ölkrise erschüttert die Märkte.

1990–2003: Einmarsch, Embargos, Einfluss

1990: Irak hat durch die damalige westliche Hilfe die stärkste Armee der Umgebung, ist allerdings hoch verschuldet. Irak marschiert daraufhin in Kuwait ein – Die USA reagieren mit dem Golfkrieg. Der Irak wird weiter geschwächt, die USA bleiben militärisch präsent, sichern sich das Öl, verhängen Sanktionen gegen Iran und Irak. Ab 2003 folgt der nächste Krieg – diesmal mit dem Vorwand von Massenvernichtungswaffen. Öl wird zur strategischen Waffe – aber auch zur Ausrede. Irakisches Öl landet wieder auf dem Markt – die USA hat das Öl übernommen.

2008–2014: Ölpreis-Wahnsinn & Fracking-Revolution

2008 erreicht der Ölpreis ein Rekordhoch – über 140 $ pro Barrel. Die Wallstreet pokert höher und höher und dann die Finanzkrise – der Preis stürzt ab. Doch die USA machen weiter: Dank Fracking und Ölsandboom wird Amerika wieder zum größten Produzenten. Die Saudis finden das gar nicht witzig und fluten den Markt, um unkonventionelle Fördermethoden unrentabel zu machen. Darüber hinaus appellieren die Saudis an Russland, gemeinsam gegen die USA zu fördern. Das Preisroulette beginnt.

2015–2020: Machtspiele und Umweltgrenzen

Die USA geben nicht klein bei. Die Produktion läuft weiter, trotz niedriger Preise. Der globale Ölverbrauch steigt – und 2/3 davon gehen allein in den Verkehr. Schiffe, Flugzeuge, LKWs – alles läuft mit Öl. Gleichzeitig wächst die Kritik: Schweröl verpestet die Meere, Fracking zerstört Böden, Bohrinseln lecken. Das Bewusstsein für die Kosten des schwarzen Golds wächst.

2021–2025: Peak in Sicht – oder schon da?

Kpler prognostiziert 2025 als Peak für die US-Produktion. Die Preise sind zu niedrig, die Bohrungen lohnen sich nicht mehr. Gleichzeitig erhöht OPEC+ die Produktion, um Marktanteile zurückzuerobern. Das Spiel geht weiter – aber der Boden kommt näher.

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