Baker Hughes: Kpler-Prognose trifft schneller ein als gedacht: US-Ölproduktion beginnt zu schwächeln

Erst Anfang der Woche hatte das Analyseunternehmen Kpler Schlagzeilen gemacht: Die USA könnten noch dieses Jahr ihren Peak in der Ölproduktion erreichen. Die Begründung: Sinkende Ölpreise, die inzwischen hart an die Break-even-Marken vieler Produzenten stoßen, vor allem im teuren Schieferölsektor. Besonders empfindlich trifft es die kleinen und mittleren Bohrunternehmen, die ihre Margen nicht mehr halten können, wenn der Preis unter $60 fällt.

Ein paar Tage später jetzt die Bestätigung – schneller als erwartet: Laut dem neuen Bericht von Baker Hughes ist die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA erneut gesunken. Der Öl-Rig-Count fiel um 5 auf 474, was 22 weniger sind als im Vorjahr. In der Permian Basin, dem Herzstück der US-Schieferförderung, wurden erneut zwei Bohranlagen abgeschaltet.

Und das ist kein Einzelfall: Auch die US-Gesamtproduktion geht zurück – von 13,465 auf 13,367 Millionen Barrel pro Tag, meldet die EIA. Damit ist man bereits 264.000 Barrel unter dem historischen Förderhoch vom Dezember 2024. Parallel dazu sank auch die Zahl der Frac Crews – also der Teams, die gebohrte Löcher produktiv machen – von 205 auf 201 innerhalb nur einer Woche.

Der Ölpreis hat sich zwar leicht erholt – WTI liegt aktuell bei etwas über $60 – aber das reicht für viele Produzenten, insbesondere in Randlagen außerhalb der besten Permian-Zonen, nicht mehr aus.

Fazit:
Was Kpler Anfang der Woche als realistische Prognose für das Jahresende formuliert hat, scheint sich jetzt schon Schritt für Schritt zu bewahrheiten. Die US-Schieferindustrie steht zunehmend unter Druck – und der große Boom der letzten Jahre scheint sich langsam seinem natürlichen Höhepunkt zu nähern.

Siehe: https://oilprice.com/Energy/Energy-General/US-Oil-Drillers-Slow-Activity-As-Prices-Hurt-Even-in-Permian.html

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