Auflistung der „Global Player“ der Erdölindustrie
Aktuell gibt es auf der Erde ungefähr 50.000 Ölfelder, von denen jedoch lediglich 40-80 so groß sind, dass sie maßgeblich, also zu mehr als 50%, zur globalen Ölförderung beitragen. Ich nenne diese Ölfelder „Global Player“.
Auf der Karte sowie in der Tabelle darunter sind die meisten der Global Player verzeichnet.
Diese Seite ist kein persönlicher Beitrag mit eigener Interpretation. Sie spiegelt ausschließlich den Stand der Dinge wieder, reine Information, kein Drama.
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Nach Ländern sortierte Liste der Global Player.
Förderrate – die aktuelle Förderrate wird in Barrel/Tag angegeben. Diese kann schwanken und ist abhängig vom Ölpreis, Stand der Technik und Politik. Abgesehen davon nimmt die Förderrate empirisch 5-8% jährlich ab.
Reservemenge (URR) – ist die Menge an Öl im jeweiligen Ölfeld die laut dem aktuellen Stand der Technik wirtschaftlich gefördert werden kann. Dementsprechend beinhaltet die Quelle mehr Öl als angegeben, dieses bleibt jedoch unerreichbar.
Erschöpfung – ist der Erschöpfungsgrad des Ölfeldes, d.h so viel Prozent der Reservemenge wurden bereits gefördert.
Laufzeit – entspricht der Division aus übriger Reservemenge (abzüglich der Erschöpfung) durch die Förderrate pro Tag. Die jährliche Deklination von 5-8% wird an dieser Stelle vorerst außer Acht gelassen.
Name | Land | Förderrate (Barrel / Tag) | Reservemenge (URR in Mrd. Barrel) | Erschöpfung | Laufzeit (gerundete Jahre) |
---|---|---|---|---|---|
Ghawar | Saudi-Arabien | 3.800.000 | 100 | 65% | 25 |
Safaniya | Saudi-Arabien | 1.000.000 | 37 | 50% | 50 |
Jubail | Saudi- Arabien | 300.000 | n/a | n/a | n/a |
Burgan | Kuwait | 1.800.000 | 70 | 40% | 64 |
Al-Shaheen | Katar | 300.000 | 2,5 | 60% | 9 |
Bahrain | Bahrain | 50.000 | 2 | 90% | 11 |
Zakuum | Vereinige Arabische Emirate | 750.000 | 50 | 49% | 93 |
Bab | Vereinige Arabische Emirate | 300.000 | 10 | 44% | 51 |
Bu Hasa | Vereinige Arabische Emirate | 600.000 | 6,5 | 45% | 16 |
Prudhoe Bay | USA | 300.000 | 13 | 92% | 9 |
Kuparuk | USA | 120.000 | 2,5 | 80% | 11 |
Bakken Formation | USA | 1.200.000 | 7,4 | 70% | 5 |
Eagle Ford | USA | 1.500.000 | 8,5 | 70% | 4 |
Permian Basin | USA | 4.500.000 | 50 | 60% | 12 |
Golf of Mexico | USA | 1.600.000 | 50 | 60% | 34 |
Cantarell | Mexiko | 172.000 | 17 | 97% | 8 |
Samotlor | Russland | 600.000 | 28 | 85% | 19 |
Tunguska | Russland | 200.000 | 10 | 10% | 123 |
Daqing | China | 800.000 | 16 | 90% | 5 |
Zhuhai | China | 140.000 | 0,5 | 30% | 6 |
Donghai | China | 80.000 | 0,3 | 40% | 6 |
Tengiz | Kasachstan | 600.000 | 7,5 | 40% | 21 |
Uralsk | Kasachstan | 1.500.000 | 1 | 20% | 1 |
Kashagan | Kasachstan | 450.000 | 13 | 50% | 40 |
Rumaila | Irak | 1.500.000 | 17 | 50% | 15 |
Ost-Bagdad | Irak | 400.000 | 8 | 54% | 25 |
Majnoon | Irak | 220.000 | 12 | 13% | 130 |
Zubair | Irak | 400.000 | 7 | 51% | 23 |
Kirkuk | Irak | 300.000 | 12 | 75% | 27 |
Ghawar | Iran | 4.000.000 | 70 | 76% | 48 |
Ahvaz | Iran | 1.500.000 | 30 | 80% | 54 |
Azadegan | Iran | 600.000 | 6 | 5% | 27 |
Maracaibo | Venezuela | 400.000 | 30 | 70% | 61 |
Orinoco | Venezuela | 2.100.000 | 220 | 10% | 258 |
Sirte | Libyen | 500.000 | 43 | 60% | 94 |
Waha | Libyen | 350.000 | 6 | 70% | 14 |
El Sharara | Libyen | 300.000 | 3 | 50% | 13 |
Angola Block 15 | Angola | 600.000 | 8,4 | 40% | 23 |
Jubilee | Ghana | 120.000 | 1,5 | 30% | 24 |
Bonga | Nigeria | 200.000 | 37 | 50% | 253 |
Ekosfisk | Norwegen | 100.000 | 3,4 | 80% | 17 |
Oseberg | Norwegen | 100.000 | 2,6 | 75% | 18 |
Grane | Norwegen | 30.000 | 0,7 | 70% | 19 |
Shah Deniz | Aserbaidschan | 500.000 | 7 | 30% | 27 |
Balhaf Terminal | Jemen | 100.000 | 1,5 | 60% | 16 |
Forties | Vereinigtes Königreich | 50.000 | 5 | 90% | 27 |
Campos | Brasilien | 1.300.000 | 11 | 60% | 9 |
Marlim | Brasilien | 190.000 | 1,7 | 50% | 12 |
Foz do Amazonas | Brasilien | 50.000 | 2 | 0% | 109 |
Tapis | Malaysia | 50.000 | 0,5 | 97% | 0,8 |
Duri | Indonesien | 50.000 | 2,75 | weitgehend erschöpft | |
Brunei Champion | Brunei | 25.000 | 1,5 | 85% | 25 |
Was bedeuten diese Zahlen?
Zuallererst gilt zu sagen, dass die Angaben über Reservemengen und Erschöpfungsgrade je nach Informationsquelle stark schwanken, gerade Saudi-Arabien und Nachbaremiraten sind in der Hinsicht notorisch intransparent.
Die Förderraten schwanken ebenso aufgrund von politischen und wirtschaftlichen Faktoren, machen jedoch keine allzu großen Sprünge. Generell kann man von einer jährlichen Abnahme der Ölförderung von 5-8% sprechen.
Aktuell (Stand 2024/2025) beläuft sich der globale Tagesbedarf an Rohöl auf 102 Millionen Barrel, was übrigens dem höchsten Stand der Geschichte entspricht…Hier ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Umwelt-/ Klimaschutz und alternative Energieträger 😉 Allerdings ist der erhöhte Bedarf im Zusammenhang mit wachsender Population auch zu beachten.
Zum Vergleich:
1965: ca. 30 Mio. Barrel/Tag – Nachkriegsboom
1980: ca. 63 Mio. Barrel/Tag – Höchststand vor der Ölkrise
1983: ca. 58 Mio Barrel/Tag – Rückgang nach zweiter Ölkrise (1979)
2000: ca. 76 Mio. Barrel/Tag – Beginn des China/Indien Boom
2010: ca. 88 Mio. Barrel/Tag – Wachstum nach Finanzkrise
2019: ca. 100 Mio. Barrel/Tag – Vorpandemischer Höhepunkt
2020: ca. 88 Mio. Barrel/Tag – Corona Lockdowns weltweit
Zu den Prognosen zum Verbrauch bis 2060 nach IEA & OPEC gibt es einen eigenen Blogbeitrag. Ich hoffe ich vergesse nicht diesen hier zu verlinken.
Was bedeuten diese Zahlen wirklich?
Zuerst: Es geht nicht darum, dass in 25 Jahren „kein Öl mehr da ist“. Erdöl wird es – geologisch gesehen – noch lange geben. Entscheidend ist jedoch, wie viel davon wirtschaftlich und technisch förderbar ist. Und da wird’s kritisch.
Die globale Ölförderung sinkt im Schnitt jährlich um etwa 5–8 %, weil bestehende Felder erschöpfen und neue, rentable Vorkommen schwer zu erschließen sind. Gleichzeitig bleibt der Verbrauch hoch – aktuell (2024/25) liegt er bei rund 102 Millionen Barrel pro Tag, ein historischer Rekord.
Setzt man die Förderrückgänge in Relation zum Bedarf, ergibt sich eine wachsende Lücke:
In 10 Jahren könnten über 7 Millionen Barrel pro Tag fehlen,
in 20 Jahren über 14 Millionen,
in 25 Jahren sogar rund 22 Millionen Barrel pro Tag – also etwa ein Fünftel des heutigen Verbrauchs.
(unter der Annahme dass es keine neue Ölquelle mehr hinzukommt)
Das bedeutet nicht, dass die Welt „kein Öl mehr hat“, sondern dass wir dann einen Punkt erreichen, an dem ein erheblicher Teil der Nachfrage nicht mehr zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen gedeckt werden kann.
Ein Beispiel: Der Ausfall eines Superfelds wie Ghawar (Saudi-Arabien, ca. 4,5 % der Weltproduktion) allein hätte bereits enorme Auswirkungen – auf Preise, Versorgungssicherheit, Inflation und geopolitische Stabilität.
Darum geht es hier: Nicht um Panikmache, sondern um das Verständnis, dass Energieversorgung endlich und verletzlich ist, und dass alternative Lösungen nicht irgendwann, sondern jetzt gebraucht werden.